9 vermeidbare Fehler, die Klavieranfänger fast immer machen

Fehler 1: Zu früh aufgeben

Ich würde sehr gerne fließend Chinesisch sprechen können – und zwar am liebsten schon morgen. Geht das? Natürlich nicht!

Klavierspielen ist eine komplexe Fähigkeit und Dein Gehirn wird beim Erlernen dieser neuen, komplexen Fähigkeit sehr gefordert. Das braucht seine Zeit, macht aber auch Spaß. Kennst Du das Gefühl, wenn Du Dich durch eine Sache durchgebissen hast und anschließend auf Deine tolle Leistung zurückblicken kannst?

Fehler 2: Zu denken man hat kein oder nicht genügend „musikalisches Talent“

Es wird heute viel über Talent diskutiert und getestet. So wurden Klavierschüler in zwei Gruppen aufgeteilt, die beide unterschiedlich viel Zeit mit Üben verbringen sollten. Die Schüler der Gruppe, die mehr geübt hat, hatten alle AUSNAHMSLOS einen deutlichen besseren Fortschritt als die der anderen Gruppe.

Ich glaube nicht an Talent, sondern an Erfahrung, die man während der Kindheit bzw. im früheren Leben gemacht hat. Hat Dir Deine Mutter z.B. vor dem Schlafengehen ein Gute-Nacht-Lied vorgesungen? Hast Du viel Musik gehört? Zur Musik geklascht? Oder hast Du vielleicht sogar in einem Kinderchor gesungen?

Ich habe bisher keinen Schüler gehabt, der es nicht geschafft hat, Klavier spielen zu lernen!

Habe keine Angst oder Sorge, dass Du nicht für das Klavierspiel geschaffen bist. Das ist Unsinn! Du kannst das Schaffen!

Fehler 3: Zu denken man hat keine Zeit zu üben

Ok, je mehr Du übst, desto besser. Du darfst es nur nicht übertreiben oder verkrampfen.

Allerdings ist es das Wichtigste, dass Du regelmäßig übst. Das müssen nicht immer Stunden sein. Mit 15 Min. am Tag machst Du wirklich gute Fortschritte! Und sind wir mal ehrlich: 15 Min. sollten zu schaffen sein, oder? Sollte es am Instrument scheitern, habe ich an anderer Stelle dafür genügend Ideen, so dass Du einfachen Zugang zu einem Übeinstrument hast.

Fehler 4: Angst vor Fehlern haben

Ich arbeite seit genau 10 Jahren professionell als Pianist und sage Dir ehrlich: Ich mache jeden Tag Fehler! Und ich mache gerne Fehler, denn Fehler machen heißt auch, dass man sich weiterentwickelt. Wichtig ist nur, dass Du aus Deinen Fehlern lernst! Wenn Du etwas nicht fehlerfrei spielen kannst, musst Du es üben und wenn es nicht schnell klappt, musst Du es erst langsam üben. In meinen Lernvideos gebe ich Dir viele Tipps, wie Du richtig übst und aus Deinen Fehlern am meisten lernst. Also, leg los und scheu Dich nicht vor Fehlern!

Fehler 5: Zu denken, dass man zu alt ist, um Klavier spielen zu lernen

Das ist die Ausrede, die ich am meisten von Menschen höre, die unendlich gerne Klavier spielen können wollen, aber keinen Schritt unternehmen es zu tun. Man ist (fast) nie zu alt, um Klavierspielen zu lernen. Die Oma eines Kumpels hatte mit 82 angefangen zu spielen!!! :) Klar, sie wurde keine Virtuose, hatte aber beeindruckende Fortschritte gemacht und, vor allem, viel Spaß beim Klavierspielen gehabt!

Lies Dir zum Thema „Klavier lernen als Erwachsener“ auch diesen Artikel durch.

Fehler 6: Nicht merken, dass Du schon gut spielen kannst

Ich erlebe es immer wieder: Ich frage: „Spielst Du Klavier?“ (Welche Vorgeschichte die Situation auch immer hat). Antwort: „Nein, nicht richtig.“ Dann fängt die Person an zu spielen und ich falle fast vom Hocker. Nicht selten sind es schon komplizierte Stücke oder Songs. Definitiv ist es aber immer richtige Musik, die die Leute dort auf den Tasten produzieren.

Man darf ruhig zu dem stehen, was man kann und man sollte es sich vor allem mal von einem Von-Oben-Blick anschauen, was man schon kann. Nicht selten kann man von einer wirklich neutralen Sicht auf das eigene Können wirklich überrascht sein. Vergiss nicht, dass Du ständig kleine Schritte machst, wenn Du übst und man dadurch den eigenen Fortschritt oft nicht bemerkt.

Fehler 7: Keine Geduld haben

Es ist ähnlich, wie wenn Du zu früh aufgeben möchtest. Ich hatte viele Anfänger, die mit sich selbst unzufrieden waren, weil sie einen Song oder einen neuen Akkord nicht direkt auf Anhieb perfekt spielen konnten und sich immer verspielt haben. Das ist völlig normal! Noch mal: Klavier spielen ist eine wirklich komplexe Fähigkeit, aber Du kannst es schaffen, diese zu erlernen, wenn Du etwas geduldig bist. Nur der Anfang ist schwer! Wenn Du diesen Überstanden hast, öffnet sich für dich eine komplett neue Welt und Du wirst Dich fragen, wieso Du das mal schwierig fandest.

Fehler 8: Zu denken, dass man es alleine nicht schaffen kann

Ich kenne das: Ich saß im Klavierunterricht, meine Klavierlehrerin stand streng neben mir und ich habe tatsächlich konzentriert und fokussiert meine Übungen gemacht. Als ich dann zu Hause war hat es irgendwie nicht geklappt. Ich bin schnell ausgewichen, habe alles andere gemacht und gespielt, nur nicht die Übungen, die ich üben sollte. Kein Wunder: Auf diese Übungen hatte ich keine Lust! Dazu kam, dass ich mein Handy anhatte (was in der Musikschule nicht der Fall war!) und manchmal sogar der Fernseh lief.

Deshalb: Handy aus! Fernseher aus! E-Mail-Benachrichtigungston aus! Alle anderen Störquellen aus und das Üben, was Dir gefällt.

Professionelle Musiker haben auch keinen, der neben ihnen sitzt und stets alles kontrolliert. Sie holen sich Tipps und Anregungen und probieren vor allem viel aus. Du bist kein Kind mehr, das an die Hand genommen werden muss. Ich weiß das, weil Du das hier sonst nicht lesen könntest. ;-)

Gelegentlich solltest Du Deine Spieltechnik (Fingerfertigkeit) mal von einem Klavierlehrer oder Musiker prüfen lassen.

Dazu noch eine Sache: Es gibt zahlreiche große, erfolgreiche Pianisten, die eine schlechte Spieltechnik haben und trotzdem Musik machen, die ihnen selbst und den Menschen gefällt.

Spieltechnik hat etwas mit Deinem „Sound“ und Deinem eigenen Stil zu tun. Du kannst die Art und Weise, wie Dein Klavierspiel erklingt, mit Deiner Fingertechnik beeinflussen.

Fehler 9: Den falschen Klavierlehrer  haben

Sie oder er können es tatsächlich schaffen, dass Du als motivierter Anfänger denkst, dass Du weder „Talent“ noch Lust hast, wirklich Klavier spielen zu lernen.

Es muss nicht so extrem sein, aber tatsächlich gibt es leider eine Menge schlechter Klavierlehrer. Sie unterrichten oft nur aus finanziellen Gründen und machen sich keine Gedanken zu ihrem Lernkonzept. Es geht in ganz unterschiedliche Richtungen und das Hauptproblem dabei ist, dass man als Schüler nicht merkt, dass der Lehrer nicht gut ist, weil man ja selbst nicht weiß, was richtig ist.

Ich hatte selbst einige Jahre Klavierunterricht bei Lehrern von denen ich heute weiß, dass sie wirklich nicht gut waren. Sie haben sich einfach keine Gedanken zu ihrem Lernkonzept gemacht, wenn sie überhaupt eines hatten… Und meine Eltern haben wirklich viel Geld dafür bezahlt!!!

Vermeide diese Fehler und probiere es jetzt aus! Hol Dir den kostenlosen Piano-Crashkurs für Anfänger hier.

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